Craniomandibuläre Dysfunktion: CMD

Auf einem Notizblock liegen ein Kugelschreiber und ein Mikrofon bereit, als Überschrift wurde das Wort Interview geschrieben

Craniomandibuläre Dysfunktion: CMD

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist eine Störung, die durch Fehlregulationen in den Muskeln und Gelenken des Unterkiefers (Mandibula) und des Schädels (Cranium) verursacht wird. Im Interview mit Lena Kaarow erläutert Prof. Dr. Dr. Manfred Nilius, Facharzt für Mund- und Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, die Ursachen, CMD-Symptome und welche Möglichkeiten es für die CMD-Behandlung gibt.

Ursachen der CMD

Die CMD kann aus verschiedenen Bereichen des Körpers resultieren:

  1. Kau- und mimische Muskulatur
  2. Kiefergelenke
  3. Zähne und Zahnhalteapparat
  4. Nervensystem

Dazu sagt Prof. Dr. Dr. Nilius folgendes: „Wenn einer der vier Bereiche überbeansprucht wird und dadurch eine Fehlregulation entsteht, betrifft dies häufig auch die anderen Bereiche des Kiefersystems.“ Stress kann ebenfalls eine CMD begünstigen, da er das sympathische Nervensystem aktiviert und zu Verspannungen führen kann.

CMD-Symptome

Die CMD-Symptome sind vielfältig und können je nach betroffener Person verschiedene Bereiche umfassen, unter anderem:

  • Kopfschmerzen
  • Kiefermuskelschmerzen
  • Knacken im Kiefergelenk beim Öffnen des Mundes
  • abgeriebene Zähne
  • Schonhaltung des Kiefers
  • Becken- und Schulterschiefstand
  • Druck und Schmerzen im Kiefergelenk
  • Ohrenschmerzen

Prof. Dr. Dr. Nilius weiß aus seiner langjährigen Praxiserfahrung: „Wenn Patienten zu mir kommen und von einem Druck oder Schmerzen im Kiefer in Richtung der Ohren berichten, kann man davon ausgehen, dass solch eine Kieferfehlregulation vorliegt.“

CMD-Behandlung

Die CMD-Behandlung hängt von den individuellen Symptomen ab. Nicht jede betroffene Person sucht sofort einen Arzt auf. „Wer sich nur über das Knacksen der Kiefergelenke wundert und keine Beeinträchtigung im Alltag spürt, muss nicht zwangsläufig etwas gegen die Kieferfehlregulation tun.“ sagt Prof. Dr. Dr. Nilius. 

Eine Knirscherschiene aus Kunststoff kann Zähne vor nächtlichem Knirschen schützen. „… löst jedoch nicht das Problem des Knirschens an sich.“ wendet Prof. Dr. Dr. Nilius an dieser Stelle ein. Table-Top-Veneers können den Zahnverschleiß verhindern. Bei Muskelverspannungen kann Botox eingesetzt werden, und bei Kiefergelenksentzündungen werden häufig anti-rheumatische Medikamente und Entspannungs- und Dehnübungen empfohlen.

Alternative Heilmethoden bei CMD wie Akupunktur, Moxibustion und Homöopathie können ebenfalls hilfreich sein. Regelmäßige Bewegung des Kiefers und des gesamten Körpers sowie physiotherapeutische Behandlungen können die Beschwerden lindern.

Operative Eingriffe sind selten erforderlich und werden nur in schweren Fällen durchgeführt, zum Beispiel bei gerissenen Gelenkbändern im Kiefergelenk.

Heilungschancen bei CMD

Zum Thema Heilungschancen sagt Prof. Dr. Dr. Nilius: „Wird eine CMD frühzeitig erkannt, liegt die Erfolgsquote mit der richtigen Therapie bei circa 80 Prozent.“ Der Patient selbst kann durch eine Änderung seines Lebensstiels zum Erfolg der CMD-Behandlung beitragen und etwas gegen CMD tun, indem er zum Beispiel bewusst sitzt, steht und liegt, Lockerungsübungen für den Kiefer durchführt und regelmäßig Sport treibt, um nur ein paar Maßnahmen zu nennen.

Das gesamte Interview mit Herrn Prof. Dr. Dr. Manfred Nilius zum Thema Craniomandibuläre Dysfunktion lesen Sie auf der Website Gesundheit.de.

Für weitere Fragen zu CMD und CMD-Symptomen steht Ihnen das Team der Praxisklinik Nilius gern zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns und vereinbaren Sie einen Termin.

Zurück zur Blogübersicht