Was ist Kaltplasma?

Zwei zusammengefügte Nahaufnahmen zeigen die Behandlung mit orangefarbenem Kaltplasma auf einer Oberlippe

Was ist Kaltplasma?

Im Physikunterricht haben wir die drei physikalischen Aggregatszustände von Stoffen gelernt: fest, flüssig und gasförmig. Und dann gibt es als vierten Aggregatszustand noch das ionisierte, also das energetisch aufgeladene Gas, genannt Plasma. Sterne bestehen aus Plasma, das viele Millionen Grad Celsius heiß sein kann. Ionisiertes Gas, das dagegen nur zwischen 25° und höchstens 45° Celsius warm ist und mittlerweile sehr erfolgreich in vielen Bereichen der Wissenschaft und der Medizin eingesetzt wird, nennt man Kaltplasma.

Kaltplasma-Behandlungen in der Medizin

Kaltplasma ist ein wahrer Alleskönner. So wird es unter anderem von Ingenieuren als Raketenantrieb genutzt, als Booster in der Landwirtschaft, als Leuchtmittel in Lampen und Fernsehern, und Mediziner wenden Kaltplasma-Behandlungen bei der Wundheilung an. Wie genau die Kaltplasma-Wundtherapie funktioniert ist tatsächlich noch nicht bis ins letzte Detail erforscht. Gesichert ist, dass das Kaltplasma in die kleinsten und feinsten Gewebezwischenräume eindringt und dort eine sterilisierende Wirkung entfaltet. Deshalb eignet sich Kaltplasma zur Wundbehandlung wie kaum ein anderer Stoff. Die Kaltplasma-Wundtherapie ist relativ neu, auch wenn der Einsatz von technischem Plasma in der Medizin schon sehr lange genutzt wird.

Professor Dr. Dr. Manfred Nilius erklärt

In der Praxisklinik von Herrn Prof. Dr. Dr. Nilius in Dortmund wird Kaltplasma seit Kurzem sehr erfolgreich im Rahmen der Kieferchirurgie angewendet und es werden bei der Wundheilung beachtliche Erfolge erzielt. Der Professor erläutert dazu: „Das Kaltplasma hat keine thermischen Wechselwirkungen mit dem behandelten Gewebe und lässt sich dadurch auch bei lebenden Zellen anwenden. Wir können Entzündungsprozesse hemmen, gleichzeitig erzielen wir eine antimikrobielle Wirkung und regen die Zellproliferation und Zellmigration an, wodurch die Wundheilung verbessert wird.“

Bei der Kaltplasma-Wundbehandlung können multiresistente Keime, denen selbst mit Antibiotika nicht mehr beizukommen ist, wie beispielsweise der berüchtigte Krankenhauskeim MRSA, abgetötet werden. Innerhalb desselben Prozesses wird durch das Kaltplasma die Mikrozirkulation des Gewebes angeregt und die Nährstoffzufuhr verbessert, was einerseits zu geringerer Blutkrustenbildung und andererseits zu einem schnelleren Heilungserfolg führt. Verantwortlich dafür ist ein sogenannter reaktiver Cocktail aus Elektronen, Ionen, Molekülen und UV-Strahlung im Kaltplasma. Es steht zu erwarten, dass Kaltplasma-Behandlungen sich zukünftig immer mehr zur alltäglichen Routine in vielen Bereichen der allgemeinen und der Zahnmedizin entwickeln.

Da auch die Praxisklinik von Herrn Professor Dr. Dr. Nilius Erfahrung mit dem Anwenden der Kaltplasma-Wundtherapie hat, können Sie sich bei Fragen zu dem Thema an das Team der Praxisklinik Nilius in Dortmund wenden. Hier werden Sie gern beraten.

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