Radikuläre Kieferzysten – Informationen zum Krankheitsbild

Die radikuläre Zyste ist die am häufigsten auftretende Form einer Kieferzyste. Sie zählt zu den sogenannten odontogenen Zysten, also jenen, die vom Zahn ausgehen. Dabei handelt es sich um einen gutartigen pathologischen Hohlraum, der von Bindegewebe umschlossen und mit einem breiigen, flüssigen oder auch gasförmigen Inhalt gefüllt ist. Zysten können sich grundsätzlich in allen Weichgeweben oder Knochen im menschlichen Körper bilden, im Bereich des Kiefers treten diese jedoch mit Abstand am häufigsten auf.

Radikuläre Zysten können unter anderem durch Entzündungen oder Traumata im Wurzelbereich entstehen. In diesem Zusammenhang können übergebliebene Zellreste des ursprünglichen Zahnwachstums angeregt werden. Dadurch wird die Bildung einer radikulären Zyste begünstigt. Das Wachstum der Zyste ist zunächst seltener mit Schmerzen verbunden. Jedoch kann auf Dauer eine Verschiebung beziehungsweise Verdrängung von benachbarten Zähnen stattfinden. Im fortgeschrittenen Stadium können daraufhin dumpfe Schmerzen an den betroffenen Stellen auftreten.

Wie wird eine radikuläre Kieferzyste ausfindig gemacht?

Eine radikuläre Kieferzyste wird häufig durch Zufall im Rahmen einer Röntgenuntersuchung entdeckt. Dunkle Bereiche an den Wurzelspitzen, die auf einem Röntgenbild zu sehen sind, können ein erster Hinweis auf eine Zyste, die sich am Zahn bildet, sein. Ist die dunkle Stelle kleiner als sechs bis acht Millimeter und weist sie bei Folgeuntersuchungen keine sichtbare Größenveränderung auf, dann wird von einem apikalen Granulom ausgegangen. Diese entstehen aufgrund eines Ungleichgewichts zwischen der Körperabwehr und der bakteriellen Irritation und werden beispielsweise im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion behandelt. Andernfalls kann von einer Kieferzyste ausgegangen werden.

Bleiben radikuläre Zysten über einen langen Zeitraum unentdeckt, können diese weitere Folgeerkrankungen mit sich bringen. So kann der umliegende Kieferknochen durch das weitere Wachstum der Zyste geschwächt werden – die Folge ist eine Osteolyse, der sogenannte Knochenschwund. Im Zusammenhang damit können sich Frakturen des Kieferknochens einstellen oder es kommt zu einem Verlust von angrenzenden Zähnen.

Zystektomie: die Behandlung von radikulären Zysten

Die operative Entfernung einer radikulären Zyste wird als Zystektomie bezeichnet. Dieses Verfahren wird in der Regel erst dann angewendet, wenn ein konservativer Ansatz nicht den gewünschten Behandlungserfolg verspricht.

In der Praxisklinik Nilius nehmen wir eine Zystektomie so schonend wie möglich für Sie vor. Abhängig von Ihren persönlichen Vorzügen kann der Eingriff wahlweise unter Vollnarkose, im Dämmerschlaf oder lokaler Betäubung durchgeführt werden. Bei kleineren Zysten wird im Rahmen der Zystektomie die betroffene Stelle freigelegt und die Kieferzyste vollständig durch Herausschälen entfernt. Der freigelegte Hohlraum im Kieferknochen wird anschließend entweder mit Knochenersatz ausgefüllt oder kann sich selbstständig regenerieren. Handelt es sich um eine größere Zyste, wird vor dem Ausschälen eine sogenannte Zystostomie durchgeführt. Dabei wird eine Art Fenster in die Kieferzyste geschnitten, wodurch der Druck vom Gewebe genommen wird und eine Verkleinerung von dieser herbeigeführt werden kann. Daraufhin kann auch in diesem Fall mit der Entfernung begonnen werden.

Gerne steht Ihnen das Team der Praxisklinik Nilius bei weiteren Fragen rund um radikuläre Zysten und den damit verbundenen Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Wir sind bundesweit als fürsorglicher Zahnarzt spezialisiert auf Angstpatienten bekannt und versprechen Ihnen zu jedem Zeitpunkt eine besonders schonende Behandlung. Weitere Details besprechen wir mit Ihnen bei einem persönlichen Termin.

Zurück zur Blogübersicht