Kiefernekrose: Was ist das?

Röntgenaufnahme eines Kieferknochens auf dem Monitor eines Computers

Die Kiefernekrose ist eine Osteonekrose des Kiefers. Dahinter verbirgt sich eine Erkrankung, bei der Teile eines Knochens oder gesamte Knochen absterben. Neben dem Ober- und Unterkiefer sind Kopf- und Halsbereich ebenfalls häufig davon betroffen. Von einer Kiefernekrose können sowohl Hart- als auch Weichgewebe betroffen sein. Oftmals sind Tumore im Hals-Kopf-Bereich sowie deren Behandlung durch Bestrahlungen im betroffenen Gebiet oder die Einnahme von Medikamenten auslösende Faktoren für eine Kiefernekrose. Neben den Tumorzellen greifen diese Behandlungsmethoden in der Regel auch das gesunde Gewebe des Kiefers an, wodurch es zu teils massiven Schäden an Hart- und Weichgewebe kommen kann. In diesem Fall sprechen wir von einer bisphosphonat-assoziierten Osteonekrose. Dazu kann es jedoch nicht ausschließlich bei Tumorerkrankungen, sondern auch in Zusammenhang mit einer Osteoporose-Therapie auf der Grundlage von Bisphosphonaten, die über kurz oder lang den Kieferknochen zerstören können. Sowohl Onkolog:innen als auch Rheumatolog:innen sollten daher im Vorfeld der Therapie den Zahnstatus ihrer jeweiligen Patient:innen prüfen lassen.

Kiefernekrose: Symptome, Diagnose und Behandlung

Ein für die Kiefernekrose typisches Symptom ist ein freiliegender, nicht therapierbarer Knochen, der auch nach sechs bis acht Wochen keinerlei Heilungstendenzen aufweist. Röntgenaufnahmen zeigen zu diesem Zeitpunkt bereits Frakturen sowie nekrotisches Gewebe im Kieferknochen. Gerade im Anfangsstadium einer Kiefernekrose können die Symptome jedoch grundsätzlich äußerst vielfältig sein. Viele Patient:innen weisen zunächst Schwellungen in der Mundhöhle auf. Weiterhin kann es zu Zahnlockerungen und unspezifischen Infektionen im zahntragenden Kieferabschnitt kommen.

Bei einer beginnenden Kiefernekrose kann unter Umständen bereits eine Verbesserung der Mundhygiene in Kombination mit oralen Antibiotika zu einer Verbesserung führen. Oftmals erfordert die Diagnose einer Kiefernekrose jedoch unweigerlich einen chirurgischen Eingriff, um diese fachgerecht zu behandeln, weil der betroffene Kieferabschnitt nicht mehr zur selbstständigen Regeneration fähig ist. Dabei trägt der behandelnde Zahnarzt oder die behandelnde Zahnärztin den nekrotischen Knochen vollständig ab und deckt diesen möglichst mehrschichtig mithilfe von Knochenersatzmaterialien ab, die beispielsweise auch beim Knochenaufbau für stabile Zahnimplantate zum Einsatz kommen. Ausgedehnte Kiefernekrosen erfordern neben der Operation mitunter die intravenöse Antibiose, um die anschließende Wundheilung zu fördern. Dafür werden vorzugsweise Breitspektrumantiobiotika verwendet. Weitere Medikamente haben für verbesserte Heilungschancen zum Ziel, die Bildung neuer Blutgefäße sowie der Zellen im Kieferknochen anzukurbeln.

Hilfe für Betroffene von Kiefernekrose

Neben einem gestörten Knochenstoffwechsel als das Ergebnis von Tumorbehandlungen gibt es weitere Risikofaktoren für Kiefernekrosen. Dazu gehören unter anderem unbehandelte Parodontoseerkrankungen oder chirurgische Eingriffe wie Zahnextraktionen ohne folgender plastischer Deckung sowie Implantationen. Daneben können auch schlechte sitzende Zahnprothesen und dadurch verursachte Druckstellen Auslöser einer Kiefernekrose. Begeben Sie sich für zahnmedizinische Behandlungen daher immer in die verantwortungsbewussten Hände des Teams der Praxisklinik Nilius in Dortmund.

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