Zahnunfall: Was ist jetzt zu tun?

Ein Zahnunfall kann schnell passieren und kommt unerwartet. Egal, ob beim Schul- oder Freizeitsport, während heimischer Handwerksarbeiten oder bei der Arbeit, in jedem Fall ist schnelles Handeln erforderlich. Bewahren Sie Ruhe und führen Sie Ihre nächsten Schritte mit der nötigen Besonnenheit durch. Treten starke Blutungen auf, sollten Sie auf ein Stofftaschentuch oder Verbandmull beißen. Äußerlich sichtbare Schwellungen sollten Sie mit Eis kühlen. Achten Sie darauf, dass Sie das Eis beispielsweise in ein Handtuch wickeln, damit die Haut nicht verletzt wird.

Als Nächstes sollten Sie schauen, ob Sie Fragmente oder gar den kompletten Zahn wiederfinden können. Diesen sollten Sie unbedingt aufbewahren, da beschädigte oder komplett entfernte Zähne wieder repariert oder neu eingesetzt werden könnten. Suchen Sie anschließend umgehend Ihren Zahnarzt auf oder wenden Sie sich an den zahnmedizinischen Notdienst. Die dort stattfindende Dokumentation ist besonders für eventuelle Versicherungsansprüche von großer Bedeutung.

Die richtige Aufbewahrung von Bruchstücken oder ganzen Zähnen

Zähne trocknen an der Luft schnell aus, wodurch die Zellen an der Zahnwurzel nach und nach absterben können. Grundsätzlich sollten Sie ausgeschlagene Zähne nur an der Zahnkrone anfassen. Wichtig ist, dass Sie ganze Zähne oder einzelne Bruchstücke nicht reinigen, selbst wenn diese im Dreck gelandet sein sollten.

Für das Überleben der Zellen an der Zahnwurzel ist die richtige Lagerung erforderlich. Von deren Fortbestehen kann eine erfolgreiche Reimplantation abhängig sein. Bestenfalls haben Sie eine Zahnrettungsbox zur Hand, die spezielle Nährstoffe beinhaltet, wodurch die Zellen an den Zähnen bis zu 48 Stunden lang erhalten werden können. Erste-Hilfe-Kästen in Schulen oder Sporthallen sind für gewöhnlich mit diesen Boxen ausgestattet. Treiben Sie etwa zu Hause viel Sport, kann sich auch für die eigenen vier Wände eine Anschaffung lohnen. Eine Zahnrettungsbox erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke.

Steht Ihnen keine Zahnrettungsbox zur Verfügung, können Sie auf Alternativen zurückgreifen, die aber deutlich weniger effektiv sind. Sie können Ihren Zahn zum Beispiel auch in H-Milch einlegen. Dadurch können die Zähne für rund ein bis zwei Stunden gelagert werden, bevor die Zellen beginnen abzusterben. Isotone Kochsalzlösungen aus der Apotheke, Plastikfolie oder der eigene Speichel können ebenfalls verwendet werden. Bei diesen Methoden ergibt sich jedoch lediglich eine effektive Lagerungsdauer von maximal 30 Minuten. Das bedeutet, dass Sie in den Fällen, in denen Ihnen keine Zahnrettungsbox vorliegt, besonders schnell handeln sollten. Bei Ihrem Zahnarzt können Zähne und Fragmente dann in einem geeigneten Gefäß gelagert werden.

Restauration beschädigter oder ausgeschlagener Zähne

Haben Sie Ihre Zähne oder deren Bruchstücke sorgfältig aufbewahrt und sind mit diesen rechtzeitig zu Ihrem Zahnarzt gefahren, besteht die Möglichkeit, die entstandenen Schäden zu beheben. Während der Behandlung können einzelne Fragmente mithilfe eines Spezialkunststoffes wieder befestigt und ausgeschlagene Zähne wieder eingesetzt werden. Je nachdem, in welchem Zustand sich Ihre Zähne befinden, kann der Eingriff mehr oder weniger erfolgreich sein. Aus diesem Grund ist der eben beschriebene Umgang mit den Fragmenten und Zähnen von enormer Bedeutung.

Sollte eine Restauration der Zähne nicht möglich sein, sind Zahnimplantate eine effektive Alternative, um den vorherigen Zustand des Gebisses wiederherzustellen. In der Praxisklinik Nilius stehen wir Ihnen im Notfall als auch bei der Implantation von professionellem Zahnersatz zur Verfügung.

Zurück zur Blogübersicht