Was sind Fluoride und wo kommen sie vor?

Als Bestandteil der Mundhygiene sind Fluoride mittlerweile im Alltag allgegenwärtig. Bei dem Spurenelement handelt es sich um eine Verbindung des Gases Fluor mit anderen Stoffen. Verbindet sich das Gas, beispielsweise mit Natrium, wird von einem Fluorid gesprochen.

In unseren Zahnpflegeprodukten kommen Natrium- sowie Aminfluoride vor. Erstere sind besonders leicht löslich und können für eine schnelle, aktive Wirkung sorgen, erreichen jedoch nicht immer alle Zwischenräume. Aminfluoride hingegen können die Oberflächenspannung des Speichels verringern, wodurch die Zähne gleichmäßig mit dem Spurenelement überzogen werden. Einige Präparate verwenden beide Varianten und kombinieren so die einzelnen Vorteile.

Fluoride befinden sich aber nicht nur in unserer Zahnpasta. In Speisesalz kommt das Spurenelement ebenfalls vor und in manchen Ländern, etwa Australien oder den USA, wird zum Teil das Trinkwasser mit Fluorid angereichert. Das kann zu einem allgemeinen Rückgang der Kariesrate führen, in Deutschland wurde jedoch aus politischen Gründen von einer Fluoridierung des Trinkwassers abgesehen. Hierzulande soll das Wasser frei von zugesetzten Inhaltsstoffen sein. Neben Salz und Trinkwasser kommt Fluorid in kleinen Mengen in schwarzem und grünem Tee, Fisch oder Soja vor und kann auf diese Weise über die Nahrung zusätzlich aufgenommen werden.

Mittlerweile ist sich die Zahnmedizin größtenteils einig, dass Fluorid der Bildung von Karies entgegenwirken kann.

Wie Karies im Mund entsteht

In unserem Mund befindet sich eine Vielzahl von gutmütigen aber auch schädlichen Bakterien. Bei der Nahrungsaufnahme finden die ersten Verdauungsprozesse statt, indem das Essen über den Speichel angefeuchtet und mithilfe der Zähne zerkleinert wird. Essen wir viel Zuckerhaltiges, kommen vor allem Streptokokken zum Einsatz, die damit beginnen, die Speisen zu zersetzen. Diese nehmen den Zucker auf, verdauen ihn und scheiden daraufhin Milchsäure aus. Diese kann sich negativ auf das Gleichgewicht unserer Mundflora auswirken und wird wiederum im Mund neutralisiert.

Dazu werden Mineralien, wie Kalzium und Phosphor, aus dem Zahnschmelz gelöst, die dann den Säuren entgegenwirken. Dadurch bilden sich im Gegenzug Lücken im schützenden Zahnschmelz – es findet eine Demineralisation statt. Unser Speichel besteht zu einem kleinen Teil aus den abgegebenen Mineralien und sorgt im Anschluss dafür, dass diese Lücken wieder geschlossen werden. Der Zahnschmelz wird wieder dichter und gewinnt seine ursprüngliche Struktur zurück. Dieser Prozess nennt sich Remineralisation. Es herrscht idealerweise ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Vorgängen.

Nehmen wir jedoch zu viele Zwischenmahlzeiten zu uns, vor allem zuckerhaltige, bleibt der Säurespiegel im Mund auf einem konstant höheren Niveau. Das kann dazu führen, dass überwiegend der Vorgang der Demineralisation stattfindet und der Speichel nicht mehr damit nachkommt, den Zahnschmelz zu erneuern. So werden die Lücken in diesem zunehmend größer und Karies kann sich bilden.

So können Fluoride bei der Kariesprophylaxe helfen

Fluoride können den natürlichen Vorgang der Remineralisation unterstützen. Sie können unter anderem dafür sorgen, dass sich Kalziumphosphate schneller im Zahnschmelz einlagern. Ebenso setzen sich die Fluoride selber im Zahnschmelz ab und helfen auch nach dem Zähneputzen dabei, die Remineralisation zu beschleunigen.

Behandeln wir unsere Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta oder einem Gel, kann das Spurenelement ebenfalls eine Art Schutzfilm aus Kalziumfluorid auf der Oberfläche bilden. Dieser kann die Neutralisation von Säuren zusätzlich begünstigen, indem erst diese Schicht abgebaut wird und nicht der eigentliche Zahnschmelz. Fluoride können die schädlichen Bakterien im Mund zudem bei ihrem Stoffwechsel stören. Dadurch kann die Produktion zahnschädlicher Säure von vornherein gehemmt werden.

Bei der Vorbeugung von Karies machen Fluoride mittlerweile einen festen Bestandteil aus. Wenn Sie sich täglich Ihre Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta putzen, sorgt dies bereits für eine gute Vorsorge. Eine zusätzliche Aufnahme über die Nahrung kann ergänzend hilfreich sein. Damit die Gesundheit Ihrer Zähne nachhaltig gewährleistet werden kann, empfehlen wir Ihnen außerdem regelmäßige Termine zur zahnärztlichen Prophylaxe wahrzunehmen. Gerne steht Ihnen das Team der Praxisklinik Nilius hierfür zur Verfügung.

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