
Viele kennen die Begriffe Gingivitis oder Parodontitis. Sie beschreiben eine Entzündung am Zahnfleisch oder Zahnbett. Diese Entzündungen können sowohl bei natürlichen Zähnen als auch bei Implantaten vorkommen. Entzündungen rund um das Implantat werden im zahnmedizinischen Bereich Periimplantitis genannt. Aus dem Griechischen abgeleitet beschreibt eine Periimplantitis genau das: eine Entzündung um die künstliche Zahnwurzel herum. Der Periimplantitis voran geht eine Mukositis. Von ihr ist die Sprache, wenn sich das Weichgewebe entzündet und sich die Durchblutung am Zahngewebe verringert. Diese Vorstufe der Periimplantitis kann bereits durch eine mechanische Reinigung behandelt werden, wenn diese rechtzeitig entdeckt wird. Breitet sich die Mukositis auch auf den Kieferknochen aus, entsteht eine Periimplantitis, die nur noch unter chirurgischen Maßnahmen behandelt werden kann. Eine Entzündung am Zahnfleisch und Implantatbett kann bei einer Periimplantitis ebenso zu einem Abbau von Zahnfleischgewebe sowie Kieferknochen führen. Im schlimmsten Fall kann sich das Zahnimplantat lockern und verloren gehen.
Erste Anzeichen für eine Periimplantitis können ein gerötetes und empfindliches Zahnfleisch sein. Weitere Periimplantitis-Symptome äußern sich in Schmerzen und Zahnfleischblutungen. In fortschreitenden Stadien kann sich dieser Schmerz auf die Kieferknochen übertragen, ehe sich das Implantat letztlich lockert. Ursächlich für die Periimplantitis-Symptome sind Plaqueablagerungen, die sich, aufgrund von zumeist unzureichender Mundhygiene, um das Implantat legen und zu einer Entzündung führen können. Aber auch Rauchen oder Erkrankungen wie Diabetes oder Osteoporose können eine Periimplantitis begünstigen. Sind die Ablagerungen einmal da, dauert es nicht lange, bis sich auch Keime zwischen Implantat und Zahnfleisch sowie -bett ansiedeln. Wird der Plaque nicht behandelt und die Plaqueschicht immer dicker, ist es ein leichtes für die Keime, das Gewebe anzugreifen.
Periimplantitis behandeln
Behandelt werden kann eine Periimplantitis zumeist nur mit einer nicht-chirurgischen sowie chirurgischen Therapie. In den seltensten Fällen reicht eine nicht-chirurgische Therapie aus, da die Periimplantitis so weit vorangeschritten ist, dass der Kieferknochen Schaden genommen hat. Im ersten Schritt der Behandlung hat die Entfernung der entzündungsverursachenden Bakterien Priorität. Dafür wird eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, um die Beläge zu entfernen und den Mundraum gründlich zu reinigen. Zusätzlich können antibakterielle Spüllösungen und eine photodynamische Therapie angewandt werden, um Mundraum sowie tiefere Schichten der Zahnfleischtaschen von Keimen und Bakterien zu entfernen. Sind die nicht-chirurgischen Maßnahmen nicht zielführend und die Periimplantitis zu weit fortgeschritten, kann es zu einem chirurgischen Eingriff führen. Bei diesem Eingriff werden Knochenersatzmaterialien um das Implantat eingesetzt, um den Knochenaufbau zu begünstigen und das Implantat zu stabilisieren.
Implantat-Entzündung: helfen Hausmittel?
Liegt bereits eine Periimplantitis also eine Implantat-Entzündung vor, helfen Hausmittel in der Regel nicht. Was Sie jedoch vorbeugend tun können, damit es erst gar nicht zu einer Mukositis oder gar schlimmer zu einer Periimplantitis kommt, sind einerseits eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene, bestehend aus Zähne putzen, Zahnseide sowie Mundspülungen verwenden. Weil das allein jedoch nicht ausreicht, und eine Implantat-Entzündung lange schmerzfrei bleibt, ist andererseits eine jährliche Prophylaxe bei Ihrem Zahnarzt ein wichtiger Faktor. Implantatträgern wird empfohlen, mehrmals jährlich diese Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen und auch eine professionelle Zahn- und Implantatreinigung durchführen zu lassen, um eben solche Entzündungen rechtzeitig erkennen und behandeln zu können.
Vereinbaren Sie einen Termin in der Zahnarzt-Praxisklinik Nilius in Dortmund für die nächste Kontrolluntersuchung Ihrer Implantate, sodass es gar nicht erst zu einer Periimplantitis kommen kann.
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